Emotionale Entschlackung

Vor einigen Tagen habe ich mich an meinen Beitrag „Digitale Entschlackungskur“ erinnert. Eigentlich weil so eine Entschlackungskur mal wieder anstehen würde, aber auch weil ich wieder einmal das alljährliche Phänomen der … *räusper* … besinnlichen Vorweihnachtszeit beobachten durfte. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was ich da so erlebt habe (im positiven wie im negativen Sinn). Können Sie sich ja vielleicht vorstellen. Besonders dann, wenn Sie heute mit dem Gedanken aufgewacht sind „Gott sei Dank ist Weihnachten vorbei!“. Und ja, das dürfen Sie sich ruhig denken. Deshalb kommen Sie nicht in die Hölle. Ich gehe dieses Risiko schon viele Jahre ein. Und irgendwie hat mir das Leben mittlerweile überhaupt die Angst vor der Hölle genommen. Viel schlimmer, als manchmal das Leben an sich ist, kann die Hölle auch nicht sein.

Egal, um die Hölle geht’s jetzt mal nicht. Sondern eigentlich um die Frage: Wenn eine digitale Entschlackungskur möglich ist, kann man auch emotional Entschlacken? Irgendwie ist mir diese Frage gestern im Kopf aufgepoppt. Weil ja Weihnachten, das Fest der Liebe usw. Außerdem wollte mir mal wieder irgendein (Liebes)Film genau das verkaufen: Ein Leben ohne Liebe ist nicht lebenswert. Und wieso? Ich hätte mal gerne eine Antwort auf diese Frage. Da mir diese Frage bislang keiner beantworten konnte, werde ich einen Eigenversuch starten: Ich werde jetzt Heilfasten – in Bezug auf ungesunde Liebe. Schon beim Gedanken daran, wird mir ganz warm ums Herz. Bin schon gespannt, wie sich so eine Liebes-Entschlackungskur auf Dauer anfühlt.

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was für mich ungesund ist. Ich fang mal klein an: Ich liebe Schokolade. Die ist definitiv nicht ungesund. Ich mag mir kaum vorstellen, was meine Mitmenschen ausbaden müssten, wenn ich auf Schokolade verzichten würde. Nicht ganz so einfach zu beantworten: das ungesunde Maß an „ich möchte geliebt werden“ auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Das wird dauern. Steht aber jetzt schon ganz oben auf der Liste.